TRIBE-Notes 08/24 – Persönlicher. Sanfter. Echter.
Ich wollte über den Winter und Weihnachten schreiben. Doch dann kam es anders. Wie immer, wenn ich mein Herz schonungslos auf die Leine hänge.
Ich sitze auf einem dunkelroten Samtsofa in einer südfranzösischen Villa. Ich trinke Champagner, die Vorhänge wehen sanft im Wind. Dahinter glitzert das Meer in der Wintersonne.
NOT.
Es wäre schön, wenn es so wäre. Vielleicht auch nicht. Denn ich weiß aus Erfahrung, dass es an keinem Ort der Welt ein Entkommen gibt. Weder in Portugal und auch nicht in Neuseeland. Und falls du dir jetzt als absoluter Weihnachtsfans von mir nicht die Laune verderben lassen willst: Du solltest trotzdem weiterlesen, denn wie immer kommen mir beim Schreiben noch viel tiefere, echtere Gedanken, die sich erst nach den Oberflächlichkeiten entfalten.
Den Winter aussitzen. Weihnachten aushalten. Auf Weihnachtsmärkten mit Mütze & Schal bewaffnet Maroni essen & Glühwein trinken. Been there, done that!
Ich könnte schreiben, dass ich mich an der vierten Kerze auf meinem selbst gebundenen Adventkranz erfreue und die Schleifen von 97 Geschenken zurechtzupfe. Stattdessen kann man zwar Weihnachtsdeko in meinen vier Wänden finden. Die Frage ist nur wo? Vermutlich müsste man, nicht das letzte Türchen im Adventkalender, sondern die hinterste Schranktür in meinem Arbeitszimmer öffnen. Dort oben im Karton, da muss sie irgendwo sein. Irgendwie lohnt es nicht, eine Kulisse aufzubauen, von der man hofft, sie möge so schnell wie möglich vorbeigehen. Sogar meine Palme lässt alles hängen, weil ihr draußen erst zu kalt und jetzt drinnen vermutlich zu warm ist.
Meine Palme mag keine Achterbahnfahrten. Ich kann das verstehen.
Ganz abgesehen davon ist mein persönliches Highlight nicht der 24., sondern der 21. Dezembertag. Also dann, wenn die Tage wieder länger werden. Wenn es wieder aufwärts geht. Wenn das zarte Licht am Ende eines langen Tunnels sichtbar wird.
Eigentlich. Denn ich habe am selben Tag mein Jahreshoroskop von Moonomens heruntergeladen – und es gleich wieder bereut, nachdem ich auf Seite 5 von 126 folgenden Satz gelesen habe:
You may feel like a giant wave is crashing around you from time to time, and this wave will teach you how to surf.
Liebes Universum, wir müssen reden!
Du erinnerst dich doch, dass ich das Surfen schon 2010 aufgegeben habe! Ich habe keine Lust, mich todesmutig vor neue Monsterwellen zu werfen.
Ich bin die, die mit dem SUP-Board im Mittelmeer zu Dancing-Queen von ABBA herumpaddelt – so wie im Juni in Kreta. Ich brauche kein Adrenalin zu meinem Glück, schon vergessen?
Ich will in den Wald gehen und Elfen beobachten.
Ich will Meerjungfrau sein und mit einem Oktopus plaudern.
Ich will mich zurücklehnen und so tun, als wären Smartphones noch nicht erfunden.
Ich will Pausen machen, Bilder malen und Bücher schreiben.
Ja, zwischendurch ein paar Lieblingsmenschen um mich scharen. Für einen Moment so tun, als wären sie nicht meilenweit weg. Doch ja, man muss auch die andere Seite der Medaille betrachten: Wie gut, dass diese Menschen an schönen Orten wohnen, an welchen ich sie besuchen kann!
Let it be easy – sagt meine Co-Star App. Vielleicht hat sie recht. Ich habe doch schon beim letzten Vollmond die Herrscher-Karte gezogen und danach zur Sonnenwende die Herrscherin. Wer sich mit Tarot auskennt, weiß, was das bedeutet.
Ich bin die Herrscherin über diese, meine Welt.
Ich bin die Schöpferin meines Lebens.
Ich schwinge wie auf einem Trapez elegant zwischen Yin & Yang.
Ich habe alles im Griff!
Weiß ich doch.
Doch irgendwie geht es mir darum, eben nicht alles im Griff haben zu müssen, auch wenn ich es schaffen könnte.
Ich möchte mir stolz die Schwächen, Makel und Unzulänglichkeiten umhängen, als hätte ich mir gerade ein sündhaft teures Designer-Kleid übergestreift.
Ich sehe mich in irgendeiner alten italienischen oder südfranzösischen Villa mit überheblich guter Laune mit einem Glas Champagner in der Hand auf einem dunkelroten Samtsofa sitzen. Einfach weil ich es kann.
Das sind vielleicht unnütze Gedanken, die ich aber sowieso nicht stoppen kann.
So etwas passiert, wenn die Fantasie mit mir durchgeht.
Ich liebe meinen kreativen Geist, der in der Lage ist, meinem Verstand so ziemlich alles zu erzählen.
Ich bin gut darin, mir Geschichten auszudenken über ein ganz anderes Leben. Eines, in dem ich mich der Lebenskunst hingebe, statt irgendwelchen Überlebens-Strategien.
Ein Leben, in dem ich keine Sozialversicherungs-Nachzahlungen und keine Einkommenssteuerbescheide in meinem Briefkasten vorfinde.
Eines, in dem ich mich nicht mit Banalitäten herumschlagen und nie wieder Supermärkte betreten müsste.
Ein Leben, in dem immer Sommer ist.
Ein Leben, in dem ich morgens aufwache und mir nur die blütenweißen Vorhänge vor dem französischen Balkon die Sicht aufs Meer versperren.
Vermutlich kann ich mir das so gut vorstellen, weil ich es schon erlebt habe.
Ein freudvoll ausgekostetes Leben mit Reisen an die schönsten Orte der Welt ist halt leider nicht nur Segen. Man will es immer wieder und man will immer mehr.
Egal, der Pluto steht seit November im Wassermann. Also wird ab jetzt sowieso alles anders.
Tiefe Transformation auf allen Ebenen.
Das sagt Sabrina Lynn auf aufgeregt laute und auf nervensystemberuhigend leise Weise. Das sind meine beiden Quellen, welchen ich in ruhigen und turbulenten Zeiten vertraue.
Ich mag das. Menschen, die kompromisslos ihrer Bestimmung folgen.
Die das, was sie tun, aus ihrem inneren Antrieb tun. Nicht wegen des Geldes oder wegen des Erfolgs.
Der wohltuende Gegenpol zur aufgehübschten Fake-Welt auf Instagram und der emotionslosen Business-Bubble auf LinkedIn.
Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich den Tribe-Notes auf Substack ein Zuhause gebaut habe.
Wie ein Grundstück mit Meerblick, auf dem (noch) genug Ruhe herrscht.
Wo Menschen aus natürlichem Interesse aufeinandertreffen.
Menschen, die tiefer gehen und weiter denken.
Menschen, die auch Texte lesen, die über die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs hinausgehen.
Also Menschen wie du! Denn du bist gerade hier. Die Vorstellung, dass DU gerade meine Zeilen liest, löst Freude in mir aus!
Da fällt mir ein: Vor ein paar Wochen hatte ich ein Aha-Erlebnis.
Es war an einem Sonntagmorgen.
Ein Shift, der mit
s Newsletter in meiner Mailbox landete.Suse denkt manchmal, sie wäre Carrie. Und ich denke manchmal, ich wäre Suse.
Ich fühle so sehr, was sie schreibt. Das nimmt mir den Druck, ständig alles selbst in die Hand nehmen und dafür die richtigen Worte haben zu müssen.
Einmal waren wir um ein Haar zur selben Zeit auf Hydra. Und Suses Herz hängt wohl mindestens so sehr an dieser Insel wie meines. Das Warum kann ich nicht mal richtig erklären.
Suse und ich, wir verstehen uns, ohne uns überhaupt persönlich zu kennen.
Und so wie mich Suses Gedanken berühren, hoffe ich, dass meine Texte etwas Ähnliches bei meinen Leser:innen auslösen.
Im Grunde weiß ich sogar, dass es so ist.
Denn gerade, wenn ich mein Herz auf die Leine hänge und mein tiefstes Unglück am ehrlichsten teile, kommen die meisten Nachrichten zurück.
Die sind so herzzerreißend schön, dass ich sofort losheulen könnte.
Ich mache das ja schon sehr lange. Dieses Ding mit den Tribe-Notes, das mit einem Reiseblog vor…huch…17 Jahren angefangen hat.
Und diese andere Sache mit dem The Yoga Hideaway. Eine Idee, die ich am letzten Tag von 2020 manifestiert habe.
Zwei grundverschiedene Dinge, die dennoch zusammengehören.
Die gemeinsame Schnittmenge? Das Reisen in die Ferne und in die Tiefe.
Als ich meinen alten Reiseblog kürzlich offline genommen habe, war ich extra dankbar, dass ich meinen Tribe deshalb nicht aufgeben musste.
Denn meine Community sitzt treu und geduldig auf gepackten Koffern und wartet, wohin die nächste Reise geht. Quer durch die Welt. Und durch die Höhen und Tiefen des Lebens.
Unsere Verbindung ist zwar vorwiegend virtuell, aber dennoch sehr persönlich.
Authentisch könnte man sagen, was mir aber zu sehr nach einer aufgesetzten Marketing-Strategie klingt.
Und ich bin keine Strategin.
Ich bin eine Philosophin und Träumerin.
Ich will gar keine Monsterwellen bezwingen.
Ich will untergehen, mich im Schleudergang durchrütteln lassen und dann wieder auftauchen. Ich will verdammt nochmal echt und ehrlich sein.
Du kannst mir dabei zusehen oder dich mit hineinwerfen, und wir stehen das gemeinsam durch. Und zwar ALLES, was da kommt.
Vergiss nicht: Niemand von uns hätte gedacht, dass wir uns hier und heute lesen, nach all dem, was wir schon hinter uns haben! What a ride!
Weißt du, was mein Anliegen ist? Ich möchte, dass es 2025 noch persönlicher wird!
Ich weiß noch nicht wie, weil ich sehr damit beschäftigt sein werde, die Sozialversicherung zu bezahlen und nicht viel Zeit auf roten Samtsofas in südfranzösischen Villen verbringen werde.
Aber vielleicht geht es genau darum!
Ich denke, es war eine geniale Idee, vor einigen Monaten mein künstlerisches Ich von meinem professionellen Ich (falls das überhaupt existiert ;) abzukoppeln.
So sind wir wieder ganz unter uns!
Du kannst meine Tribe-Notes lesen, als würdest du im teuersten Outfit mit Champagner in der Hand auf dunkelroten Samtsofas sitzen und nie wieder in deinem Leben etwas Banales tun.
Gemeinsam tauchen wir in eine Welt, die so roh, verrückt und echt ist, dass es fies ist. Wie ein französischer Film mit Charlotte Gainsbourg.
(Sie wird übrigens die Hauptrolle in der Verfilmung meines Buches spielen, sie weiß es nur noch nicht).
Und wir werden keine Szenen rausschneiden, damit das geklärt ist, okay?
Für mich muss es tiefer, langsamer, achtsamer, feinfühliger weitergehen.
Und je härter und kälter die Welt da draußen wird, umso verletzlicher und sanfter möchte ich sein. Einfach weil ich es kann.
Was nehme ich mir also vor an diesen Tagen zwischen den Tagen?
Wenn die Welt hart ist, darf ich noch weicher, verletzlicher und sanfter werden.
Wenn die Stimmung kalt ist, dann darf ich noch mehr Wärme ausstrahlen.
Es ist niemals ein Verlust, freundlich zu sein. Es ist niemals verkehrt, sich dem Herzen zuzuwenden.
Ich möchte weniger davon reden, wofür ich stehe. Ich werde das verkörpern, was ich sagen will. Manchmal unfassbar laut und manchmal ganz still.
Während sich Social Media hinter KI, Masken & Filtern versteckt, werde ich noch ehrlicher sein. Mit mir selbst und mit allen Menschen, die mir wichtig sind.
Ich möchte Plattformen und Rückzugsorte für Menschen schaffen, die so denken & fühlen wie ich. Kein Fake. Keine Werbung. Keine Ablenkung.
Das ist mein Wesen. Das ist meine Vision.
Ich brauche keine Follower, denn ich habe einen Tribe! Und wenn du bis hier weitergelesen hast, dann gehörst du definitiv dazu! Und wir wissen beide, dass das ganz sicher kein Zufall ist!
Und nun stell‘ dir folgendes vor:
Wir sitzen gemeinsam auf einem roten Samtsofa in einer südfranzösischen Villa. Hauchdünne Vorhänge wehen sanft im Wind. Dahinter glitzert das Meer in der Wintersonne.
Wir trinken Champagner und du erzählst mir, was es für dich bedeutet, 2025 echter, ehrlicher, sanfter und verletzlicher zu sein…
Schön, dass es dich gibt!
xo Jeanette
IN DIE FERNE
SEEVILLA WOLFGANGSEE – Keine südfranzösische Villa, kein Samtsofa und kein Meer. Weil das Besondere auch an ganz anderen Orten wartet. Serendipity. Die ganze Story liest du auf dem COCOtravel-Blog.
IN DIE TIEFE
YANG BODY YIN MIND – Wir verknüpfen wieder Yoga, Breathwork & Somatic Movement mit den Prinzipien von Yin & Yang. Eine emotionsgeladene Playlist bringt unser Qi in den Fluss. Für ein lebendig-leichtes Lebensgefühl im neuen Jahr! | SA, 4. Januar 2025 im Inama-Institut in Seeham bei Salzburg
THE YOGA JOURNEY 2025 – Lass’ 2025 das Jahr sein, in dem du keine Zweifel mehr zulässt und keine Kompromisse mehr machst. Diese erste Online-Yoga-Journey des Jahres könnte alles verändern. | Pre-Check-in 27. Dezember 2024 | Start: 2. Januar 2025
Ich reise in die Ferne & in die Tiefe. Aber nicht nur. Ich bin auch Texterin, Reisejournalistin und Yogalehrerin. Auf meiner Website kannst du in meinen Kosmos aus Feinsinn, Weitblick & Tiefgang tauchen.
Suse und Du. Das ist eine sehr schöne Kombi und mit euch würde ich gerne überall, nicht nur auf einem Samtsofa (nur ohne Champagner please), sitzen.
Sehr sehr schöner Tribe. Kann ich sehr gut nachempfinden.